Cannabis plant

Cannabis wird seit Jahrtausenden in der Medizin verwendet. Es gibt zahlreiche
Hinweise für seine therapeutischen Wirkungen.

Cannabinoide sind Wirkstoffe, die fast ausschließlich in der Cannabispflanze vorkommen. Sie stellen die einzige Substanzgruppe dar, die für die pharmakologische Modulation des menschlichen Endocannabinoidsystems zugelassen ist.

Die Unterscheidung zwischen „Indica“ und „Sativa“ bezieht sich auf botanische
Merkmale der Cannabis-Unterarten und nicht auf Unterschiede im Wirkstoffprofil oder
der psychotropen Wirkung.

Obwohl die Cannabispflanze Hunderte von Wirkstoffen enthalten kann, wird ihre
pharmakologische Wirkung hauptsächlich durch die THC- und CBD-Menge bestimmt.
Diese definieren den Chemotyp der verschiedenen Cannabissorten.

Das Endocannabinoidsystem

Das Endocannabinoidsystem ist ein körpereigenes Regulationssystem mit Einfluss auf zahlreiche physiologische Prozesse im menschlichen Körper.
Seine Hauptbestandteile sind:​

Die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2:

CB1 und CB2 sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die mehrere intrazelluläre Prozesse wie beispielsweise das Schließen von Kalziumkanälen und die Hemmung der Adenylatcyclase beeinflussen. CB1-Rezeptoren kommen vorwiegend in Zellen des Nervensystems, des Magen-Darm-Traktes, des Bewegungsapparates und im Fettgewebe vor. CB2-Rezeptoren finden sich vor allem in Zellen des Immunsystems, einschließlich der Gliazellen des zentralen Nervensystems.

Endocannabinoide:

Die endogenen Liganden der CB1- und CB2-Rezeptoren werden als Endocannabinoide bezeichnet. Es handelt sich um lipidbasierte Botenstoffe, welche von der Arachidonsäure abgeleitet werden. Δ9-Tetrahidrocannabinol (THC), der bekannteste Wirkstoff der Cannabispflanze, ahmt die Wirkung der beiden Hauptendocannabinoide N-Arachidonoylethanolamid („Anandamid“) und 2-Arachidonoylglycerin (2-AG) nach indem es als partieller Agonist sowohl von CB1 als auch von CB2 agiert. Die Aktivierung der CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem durch THC ist verantwortlich für die berauschende Wirkung von Cannabis.

Grafik des Endocannabinoidsystems im menschlichen Körper

Δ9-TETRAHYDROCANNABINOL (THC)

THC exerts its pharmacological actions by activating cannabinoid receptors CB1 and CB2 and is responsible for most of the therapeutic effects of cannabis, which may help with symptomatic alleviation in several conditions such as chronic pain, nausea and vomiting induced by chemotherapy, multiple sclerosis, and other neurological disorders. In high doses, THC can also elicit adverse effects such as anxiety, euphoria, paranoia, etc.

CANNABIDIOL (CBD)

CBD does not activate CB1 or CB2 receptors and, therefore, does not cause euphoria and is generally well tolerated. However, it may modulate the therapeutical profile of THC, improving its tolerability and safety. Inhalation of CBD may help with the symptomatic alleviation of different clinical conditions such as chronic headache and migraine, chronic pelvic pain, inflammatory bowel diseases, stress and anxiety disorders, and substance use disorder (as a harm reduction strategy).